Unsere Interview-Partnerin im Mai 2022: Prof. Dr. Stefanie Hehn
Studiengangleiterin Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft, Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen; Dienstleistungen und Consulting (FB III)
Kurzvorstellung von Frau Prof. Dr. Stefanie Hehn, tätig für die FIBAA seit 04.11.2019
Mit großer Freude und Leidenschaft bin ich seit dem Wintersemester 2018/2019 als hauptamtliche Professorin an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen tätig. Dort habe ich den Lehrstuhl für Corporate Finance & Kapitalmarkttheorie inne und darf den grundständigen Bachelorstudiengang „Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft“ sowie den Weiterbildungs-MBA-Studiengang „Digital Finance, Strategie & Accounting“ leiten. Zugleich lehre ich auch in Masterstudiengänge so ziemlich alles rund um das spannende Themengebiet „Finance“. An unserer Hochschule bin ich zudem Prodekanin des Fachbereichs „Dienstleistungen & Consulting“ und Mitglied des Senats der Hochschule. Nebenberuflich berate ich privatwirtschaftliche wie kommunale Unternehmen bei finanzwirtschaftlichen Fragestellungen.
Als Gutachterin bin ich bei der FIBAA inzwischen ebenfalls mit großer Begeisterung und Engagement seit 2,5 Jahren tätig und durfte bereits mehrere Akkreditierungs-Verfahren, international wie national, im Online- wie im Präsenzformat begleiten.
FIBAA fragt: Aus welchen Gründen haben Sie sich für eine Gutachterinnen-Tätigkeit bei der FIBAA entschieden?
An der Gutachtertätigkeit bei der FIBAA reizt mich, dass man als Gutachter bzw. Gutachterin einen tiefen Einblick in die Konzeption von Studiengängen und auch die Strategien anderer Hochschulen wie auch Universitäten erhält und sich auf einen Perspektivenwechsel einlassen kann. Sich als Sparringspartner auf Augenhöhe in dieser Komplexität mit anderen Fachkollegen wie auch den jeweiligen Hochschulleitungen begegnen und fachlich austauschen zu können, ist anspruchsvoll und zugleich sehr bereichernd. Äußerst spannend ist auch immer die Zusammensetzung der Gutachterteams; dies bietet die Möglichkeit zum Netzwerken mit internationalen Kollegen und Kolleginnen. Zugleich sind besonders die Begutachtungen vor Ort immer sehr interessant, das Rahmenprogramm und die Abendveranstaltungen äußerst gelungen.
FIBAA fragt: Anstrengend oder kinderleicht: Wie sah Ihr erstes Verfahren aus und welche Aufgaben haben Sie übernommen?
Schwierig zu beantworten. Irgendwie trifft beides zu. Schwierig empfand ich an meinem ersten Verfahren, bei dem es um eine Programmakkreditierung eines MBA-Studiengangs an einer privaten Hochschule ging, die große Vielzahl an Kriterien, die bei der Begutachtung überprüft und in die Waagschale geworfen werden müssen. Zugleich ist beim Erstkontakt die Musterrechtsverordnung durchaus komplex.
Kinderleicht und äußerst inspirierend empfand ich die Arbeit und den Austausch im Gutachterkollegium und mit der Programmkoordinatorin der FIBAA. Der Empfang war und die Zusammenarbeit ist stets äußerst professionell und herzlich, was das Arbeiten zu einer Freude macht.
FIBAA fragt: An welchen Projekten bzw. Verfahren arbeiten Sie und welche Aufgaben schätzen Sie ganz besonders?
Aktuell arbeite ich an zwei Programmakkreditierungen. Es geht bei beiden Verfahren um Finance-Studiengänge (einmal auf Master, einmal auf MBA-Niveau), die von nationalen Hochschulen (einmal privatwirtschaftlich, einmal staatlich) angeboten werden. Ich kann gar nicht sagen, was ich am meisten schätze. Bis jetzt waren internationale wie auch nationale Projekte, staatliche und private, allesamt spannend, anspruchsvoll und sehr interessant.
FIBAA fragt: Welchen persönlichen/beruflichen Mehrwert bietet Ihnen die Gutachterinnen-Tätigkeit?
Durch die Gutachtertätigkeit sehe ich mich stets mit neuen Kontexten, neuen Kollegen – allesamt Experten und Expertinnen auf dem jeweiligen Gebiet – herausgefordert. Das macht eine Menge Spaß und bietet Herausforderungen, sich stets mit den neusten Trends, den Future Skills in der Lehre wie auch der Wirtschaft, auseinanderzusetzen und darüber im Austausch zu stehen. Dies schärft den Blick und bietet auch die unbezahlbare Chance, von den Best Practice Beispielen anderer KollegInnen wie auch Lessons Learned der Lehre und Forschung zu profitieren.
Auch dank der hervorragenden FIBAA-Expert Trainings sowie der formalen Bestellung als Gutachterin durch die FIBAA-Akkreditierungs- und Zertifizierungskommission, die mich sehr ehrt, bin ich immer am Puls der Zeit der Akkreditierungsanforderungen. Dies hilft mir sehr bei der Leitung meiner eigenen Studiengänge wie auch bei meinem Engagement in der Selbstverwaltung an meiner Hochschule.
FIBAA fragt: Würden Sie (insbesondere jungen) Akademikerinnen eine Tätigkeit als Gutachterin empfehlen und mit welcher Begründung?
Besonders jungen Akademikerinnen ermöglicht die Tätigkeit als Gutachterin bei der FIBAA, tiefe Einblicke in verschiedene Studienprogramme, Einrichtungen und Strategien zu erlangen. Die Zusammensetzung von heterogen Teams unterstützt dabei den Austausch und fördert das Netzwerken. Mit der Zeit erhält man so einen fundierten Überblick über die akademische Landschaft seines Spezialgebietes.
Ehrlicherweise gebe ich jedoch zu bedenken, dass auch der erforderliche Zeitaufwand zu berücksichtigen gilt. Die Sichtung und Analyse der meist umfangreichen Dokumentation, häufig 1-2 Begutachtungstage sowie die Mitwirkung am Abschlussbericht müssen im eigenen Terminkalender noch Platz finden. Aber in der Gesamtschau kann ich die Tätigkeit als Gutachterin aus meiner eigenen Erfahrung mit Nachdruck empfehlen.
FIBAA fragt: Welche Tipps können Sie (insbesondere jungen) Akademikerinnen geben, die auf der Suche nach einer entsprechenden Tätigkeit sind?
Bewerben Sie sich bei der FIBAA! Gerne können Sie bei Fragen rund um die Gutachtertätigkeit auf mich persönlich zukommen.
FIBAA fragt: Gibt es Punkte die wir vergessen haben, die Ihnen noch wichtig wären zu erwähnen?
Summa summarum schätze ich die Gutachtertätigkeit bei der FIBAA als eine herausfordernde, anspruchsvolle wie auch wichtige Tätigkeit ein, die ich allen Interessierten ans Herz legen möchte. Zugleich machen die kollegiale Zusammenarbeit und der wertschätzende Austausch in der eigenen Disziplin wie auch interdisziplinär so viel Freude, dass ich mich immer über die Bestellung als Gutachterin für neue Verfahren sehr freue.
FIBAA fragt: Wie würden Sie folgenden Satzanfang vervollständigen? Die FIBAA…
…. ist eine erstklassig strukturierte und anerkannte Organisation mit den höchsten Begutachtungsstandards, die mir als Gutachterin eine äußerst wertvolle Plattform bietet, mit anderen Hochschulen und Universitäten in meinem Fachgebiet in den Austausch auf Augenhöhe zu kommen.
Liebe Frau Prof. Dr. Hehn, wir danken Ihnen ganz herzlich für das Interview!
Ausführliche Informationen zum Thema Gutachterwesen finden Sie auf fibaa.org